
Afghanistan meets Africa
Für
Zeitraum
2016
Das Projekt
Rund 20 junge Männer aus Afghanistan zwischen 18 und 35 Jahren, allesamt als Asylsuchende in Luxemburg angekommen, leben im Foyer in Rippig und warten darauf, wie es weiter geht in ihrem Leben. Ihr junges Leben ist aus den Fugen geraten. Gegen dieses unangenehme Gefühl, "aus dem Rhythmus zu sein", konnten Sie mit Djembé Worshops unter der Leitung von Robert Bodja ankämpfen. Den Rhythmus wieder finden, Gefühle ausdrücken ohne Worte, vergessen was hinter ihnen liegt - Robert Bodja, Perkussionist aus Afrika, hat genau das geschafft.
„Es fühlt sich so gut an gemeinsam zu Trommeln,“ so der 22jährige Basiir. „Wir hatten so viel Stress in unserm Leben, hier konnten wir mal für einige Stunden alles vergessen.“ Dem stimmt sein Freund Hussein zu: „Diese Musik hilft uns, gegen die Depression und die Langeweile. Und wir haben dadurch den ersten Kontakt zu den Nachbarn im Dorf bekommen, was sehr schön ist.“

Das Konzert
Was beim Abschlusskonzert so perfekt dargeboten wird, war harte Arbeit und viel Konzentration. „Anfangs hat man schon gemerkt, dass Konkurrenzkampf und Disharmonien da waren,“ so Lucie, eine der ehrenamtlichen Initiatoren. „Aber jetzt ist die Gruppe fest zusammengeschweißt, jeder kennt seinen Einsatz und respektiert das Spiel der anderen.“
Auch das Programm ist sorgfältig ausgewählt. Im Duett mit einem der Flüchtlinge besingt Robert Bodja die Mutter Erde in Afrika und Afghanistan – sehr wehmütig und getragen – die Finger kreisen auf den Trommeln bevor sie in ein rhythmisches Stampfen übergehen. Immer wieder begleitet Robert die Trommler mit Gesangseinlagen und bezieht auch das Publikum mit ein. Unterstützt wird er dabei von Blaise Fitsi, einem Mitglied des Percussion Ensembles Black Djembé. Auch ein traditioneller afghanischer Tanz, der anlässlich von Feiertagen und Familienfesten getanzt wird, darf nicht fehlen.
Bei der abschließenden Jam Session mit dem Publikum bleibt keiner mehr ruhig sitzen. Mit rhythmischer Begleitung der Trommler singen alle „One one go – ça va décoller“ . Schade dass es schon vorbei ist. Beim anschließenden Come-together sind sich alle einig, dass diese Truppe noch zu anderen Gelegenheiten vor größerem Publikum auftreten sollte.
Für den gebürtigen Togolesen Robert Bodja ist diese Arbeit auch eine Reise in die eigene Vergangenheit – ist er doch selbst vor rund 25 Jahren als Flüchtling in Luxemburg angekommen und hat über die Musik seinen Platz in der Gesellschaft gefunden.
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